Das Innovationsprojekt Gartengestaltung wird durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Landes Brandenburg gefördert.

Durchführungszeitraum des Werkstudierenden

Marco Bartsch war vom 01. Mai 2021 bis zum 30. April 2022 auf dem Thomashof als Werkstudierender angestellt, um das Innovationsprojekt Gartengestaltung durchzuführen.

Ziel der Maßnahme

Der Thomashof liegt mitten in Klein-Mutz, einem typischen brandenburgischen Angerdorf mit vielen gut erhaltenen großen Höfen. Seit jeher war es ein Bauerndorf, in dem Ackerbau und Viehzucht betrieben wurde. Der große Garten hinter dem Hofensemble wurde von alters her als Gemüsegarten und Streuobstwiese genutzt. Um unser Dorf herum werden große Flächen mit Getreide, Raps und Mais bestellt oder als Grünflächen genutzt, um Heu für die Tiere zu gewinnen.

Heute beherbergt der Thomashof Gäste, die die Ursprünglichkeit des Hofes und die Romantik des Landlebens bewusst suchen. Es kommen viele Familien mit Kindern, die gerne bewusst konsumieren möchten und gezielt nach nachhaltigen und regionalen Lebensmitteln suchen. Speziell unsere Feriengäste aus den Szene-Bezirken Berlins sind zumeist anspruchsvolle Familien, die eine professionelle Gastronomie gewöhnt sind, hochwertige Lebensmittel schätzen und eine unkomplizierte Grundversorgung während ihres Aufenthaltes entgegennehmen. 

Die Einheimischen sind ebenfalls dankbar über regional hergestellte Lebensmittel, sowie Obst und Gemüse aus Nachbars Garten. Denn in der näheren Umgebung gibt es zwar Möglichkeiten, Fleisch und Milchprodukte von regionalen Landwirten der Gegend zu erwerben. Doch die Versorgung an frischem Obst und Gemüse begrenzt sich auf sehr wenige Direktvermarkter. Auf die Autofahrt zum großen Discounter kann in Klein-Mutz bisher niemand verzichten.

Um der Strukturschwäche unserer Region entgegenzuwirken und unser Angebot zu erweitern, setzten wir uns das Ziel, die Idee des Selbstversorgerhofes wiederzubeleben. Denn zu früheren Zeiten war es ganz normal, dass man auf einem Bauernhof von den selbsterzeugten Produkten lebte und die Ernährung sich nach den Jahreszeiten richtete. Die Zeit war gekommen, wieder mehr Diversität in den ländlichen Raum zu bringen, ökologisch und nachhaltig zu wirtschaften und eine vorbildliche und erlebbare Landwirtschaft in Klein-Mutz aufzubauen.

Um diese Ziele zu erreichen, legten wir zusammen mit dem Werkstudierenden Marco Bartsch einen Garten an, der nach den Prinzipien der Permakultur aufgebaut und bewirtschaftet wurde. Es entstanden Gemüsebeete, Blumenwiesen, Kräuterbeete sowie ein Gewächshaus. Die bestehende Streuobstwiese wurde um regionale Raritäten erweitert.

Die geplante Dauer von einem Jahr war sinnvoll, da es sich um einen kompletten Jahreslauf handelt. 

Beschreibung der Maßnahme

Folgende innovative Aufgaben inklusive Tätigkeiten und Arbeitspakete wurden vom Werkstudierenden bearbeitet:

  • Gestaltung/Planung des Gartens nach Prinzipien der Permakultur
  • Lehrende Funktion bezüglich des Gemüse- und Obstanbaus und der Vermarktung

Meilensteinplan

ZeitplanArbeitspakete
15.05.2021Planung der Gartenanlage (Gemüsebeete, Gewächshaus, Blumenwiesen, Kräutergarten, Obstwiese, andere Elemente nach den Prinzipien der Permakultur)
01.06.2021Anlegen der Gemüsebeete und Kräutergartens
15.06.2021Bepflanzung der Gemüsebeete
15.07.2021Bau des Gewächshauses
01.08.2021Vermarktung der ersten Erzeugnisse
15.08.2021Bau einer Kompostanlage
01.09.2021Bau weiterer Elemente (Totholzhecken, Sonnenfallen, Teich)
15.10.2021Pflanzung weiterer Bäume, Sträucher
15.12.2021Garten Winterfest machen, Einlagerung Gemüse/Obst
20.01.2022Planung neues Gartenjahr (Beet-Einteilung, Fruchtfolgemanagement)
01.02.2022Indoor Pflanzenanzucht (Microgreens, LED-Lampen)
01.03.2022Beginn des neuen Gartenjahrs im Freien (Pflanzung)
01.04.2022Bau neuer Garten Elemente
01.05.2022Bepflanzung Gewächshaus
Im gesamten Zeitraum:Betreuung des Gartens (Gartenarbeit, Jungpflanzenzucht,
Ernten, Wiederbepflanzen, Saatgutgewinnung, Verarbeitung/Einlagerung des
Gemüses/Obst, Vermarktung)

Ergebnis der Maßnahme

Der professionelle Anbau im Sinne der Permakultur, die behutsame Ernte und liebevolle Verarbeitung der jährlichen Ernte hat das Angebot des Thomashofs nachhaltig erweitert und spezialisiert. Durch die Anlage eines Gartens nach den Prinzipien der Permakultur sind wir nun in der Lage Lebensmittel produzieren, die direkt vor Ort verbraucht werden. Das bedeutet auch keine Transportwege, kein Verpackungsabfall. Das ist ganz praktischer Umweltschutz. Die bunte Vielfalt der Pflanzen belebt die Umwelt und bietet auch den Wildtieren und Insekten gute Lebensbedingungen. Diese Entwicklung auch für Andere erlebbar zu machen, war unser Anliegen.

In unserem Hofcafé und -laden findet die Vermarktung von frischem Gemüse und Obst,selbst gemachten Säften, Marmeladen, Kompott und Tees statt. Der Werkstudierende hat uns als innovative Aufgabe über den gesamten Jahreskreislauf-Zeitraum begleitet und den Garten wundervoll betreut sowie uns bei der Vermarktung und weiteren Bewirtschaftung des Gartens beraten.

Wir sind nun in der Lage auch zukünftig den Garten nach den Prinzipien der Permakultur zu bewirtschaften und wir können unsere Jungpflanzen zukünftig selbst aufziehen sowie Saatgut selbst gewinnen. Die vom Werkstudierenden bearbeitete innovative Aufgabe stellt eine große Bereicherung und Neuausrichtung unseres Kerngeschäfts dar. Wir haben wichtige Erkenntnisse gewonnen und können mit diesen Erfahrungen unser Gartenprojekt weiterführen und vergrößern und damit unseren eigenen Beitrag zum nachhaltigen Umwelt-und Naturschutz leisten.

Förderung durch den Europäischen Sozialfonds (ESF)

Unser Projekt wurde ESF-gefördert. Mit dem Förderprogramm Brandenburger Innovationsfachkräfte (2019- 2022) beschäftigten wir einen Werkstudierenden im Rahmen eines betrieblichen Innovationsprojektes. Dieses Projekt wurde aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Brandenburg gefördert.

Der Europäische Sozialfonds (ESF) ist Europas wichtigstes Instrument zur Förderung der Beschäftigung. Er fördert Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt, unterstützt die Menschen beim Zugang zu besseren Arbeitsplätzen und bei der beruflichen Bildung und Qualifizierung.

Weiterführende Links:

www.esf.brandenburg.de
www.ec.europa.eu